Bollerwagen-Tour über den Flohmarkt am Lotsekai

Ich finde es wichtig, SPD gerade dort stattfinden zu lassen, wo man sie eher nicht erwartet: Heute losgezogen mit dem SPD-Bollerwagen. Bewaffnet mit reichlich Infomaterial und kleinen Giveaways ging’s über den Harburger Hafenflohmarkt am Lotsekai.

Mit unserer SPD-Kreisvorsitzenden Oksan Karakus auf Bollerwagen-Tour
Arne Thomsen | Hier für Harburgs Süden Mit unserer SPD-Kreisvorsitzenden Oksan Karakus auf Bollerwagentour

Wirklich gute Gespräche dabei geführt, u.a. über den Vorschlag, Rente nicht so sehr von Beitragsjahren, sondern von abgeleisteten Arbeitsstunden abhängig zu machen. In Zeiten, in denen die Arbeitszeiterfassung digital und verpflichtend ist, wäre das technisch sogar denkbar und hätte meinem Gesprächspartner zufolge v.a. den Vorteil, dass sich besonders in von einem Übermaß an Überstunden geplagten Berufen (Pflege etc.) diese Mehrarbeit auch in zusätzlich freier Lebenszeit niederschlüge. Gewiss: Da bleiben viele Fragen im Detail offen. Rente als Teil einer Art von Lebenszeitkonto finde ich aber sehr interessant.

Später sprach mich ein Herr rumänischer Herkunft an, seit langen Jahren deutscher Staatsbürger, aber gebürtig im nordrumänischen Iași, ganz nahe an der Grenze zur Republik Moldau – und damit natürlich auch im Spannungsfeld rund um den russischen Krieg in und gegen die Ukraine. Ganz viel Beunruhigung spielte da mit vor russischen Expansionsgelüsten, aber auch jede Menge Argwohn gegenüber der Ukraine und ihrer Minderheitenpolitik. Der Südwesten der Ukraine, so mein Gesprächspartner sinngemäß, sei eigentlich eh rumänisch. Die Slawen wären ohnehin erst später eingewandert. Schön und gut, gewiss ist das einstige Fürstentum Moldau eine der Keimzellen des „Landes der Römer“, was „la România“ wörtlich übersetzt eigentlich bedeutet. Wenn ich diesen Gedanken aber erst nehme heißt das auch, dass West- und Mittelrumänien zu Ungarn gehören müssten.

Historische Herleitungen irgendwelcher Besitz- oder Zugehörigkeits- oder Unabhängigkeitsansprüche können und dürfen keine Basis für Politik sein. Dabei sind sie verführerisch, ist es doch leicht, sich auf vermeintlich ältere Rechte zu berufen. Jene russischen Phantasien, die dem ukrainischen Staat sein Existenzrecht aus historischen Gründen absprechen sind dabei nur das extremste Beispiel; die Liste ist Legion. Nahezu jede größere europäische Nation könnte mit Fug und Recht auf diese Weise den halben Kontinent für sich beanspruchen; wo sollte das hinführen? Ich finde, wir dürfen nicht aufhören, an solchen Stellen immer und immer wieder ganz klar auf die einzig gültige Instanz in dieser Hinsicht zu verweisen: Das Völkerrecht.

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