Für ein Stadtteilzentrum in Harburgs Süden

Auf die Frage: „Wo kann ich mich treffen mit Bekannten und Freunden, ohne dafür viel Geld ausgeben zu müssen?“ fallen die Antworten in Harburgs Süden – also in Rönneburg, Langenbek, Sinstorf und Marmstorf – eher mager aus. Gewiss: So mache Kirchengemeinde leistet hier wertvolle Arbeit. Darüber hinaus aber haben wir wenig. Das hat viel damit zu tun, dass unsere Stadtteile in vielfacher Hinsicht eher gewachsen als geplant sind. Und: Wir müssen daher klar feststellen, dass die „soziale Infrastruktur“ hier bei uns nicht wirklich mitgewachsen ist.
Für wirklich „gute Nachbarschaft“, für ein lebenswertes Quartier sind Orte der Begegnung aber von ganz zentraler Bedeutung. Vereinsamung – längst nicht mehr nur von älteren Menschen – wird immer mehr zu einem riesigen sozialen Problem. So ist es zum Beispiel statistisch erwiesen, dass Menschen, die ihre sozialen Bindungen als eher schwach einschätzen, eine erheblich geringere Lebenserwartung haben.
Auch zivilgesellschaftliches Engagement braucht Orte, an denen es stattfinden kann. Orte, an denen sich Vereine oder Bürgerinitivativen treffen können, wo man sich aber auch einfach auf einen Kaffee oder zum Handarbeiten oder zum Klönen treffen kann, auch wenn das eigene Portemonnaie nicht so gut gefüllt ist.
Solche Orte in Harburgs Süden zu schaffen ist mir eine Herzensangelegenheit und Hauptgrund, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, für die Harburger Bezirksversammlung zu kandidieren.
Bereits in der noch laufenden Legislaturperiode stellte ich einen Antrag, in dem ich die Einrichtung eines „soziokulturellen Zentrums für Harburgs Süden“ forderte. Dieser wurde von der Bezirksversammlung so beschlossen und die Harburger Verwaltung bestätigte den Bedarf ausdrücklich. Auch Orte, an denen ein solches Zentrum entstehen könnte, gibt es durchaus. Ich denke dabei zum Beispiel an das Einkaufzentrum Hanhoopsfeld/Trelder Weg, bei dem in den kommenden Jahren ohnehin weitgehende Umbau- und Sanierungsmaßnahmen anstehen dürften. Ein Standort nahe der Winsener Straße hätte den Vorteil, dass drei der vier Stadtteile bei uns im Harburger Süden – nämlich Rönneburg, Langenbek und Sinstorf – mehr oder weniger direkt an diese Magistrale angeschlossen sind.
Gewiss: Es steht und fällt mit dem Gelde. Finanzielle Mittel für Einrichtung und Betrieb eines solchen Zentrums aufzubringen wird ganz gewiss nicht einfach. Einen solchen Ort zu schaffen ist aber so dringend nötig, dass es alle Mühen wert ist. Ein dickes Brett gilt es da zu bohren, aber ich glaube: Da kann man durchkommen.