Ab dem 1. Januar 2024 kann man in Hamburger Bussen keine Fahrkarten mehr mit Bargeld beim Fahrer kaufen.

Neben diversen Möglichkeiten zum bargeldlosen Kauf gibt es alternativ nun auch eine HVV-PrePaid-Karte, die sich aufladen lässt und mit der sich Fahrkarten auch weiterhin im Bus erwerben lassen.

Arne Thomsen | Hier für Harburgs Süden

Keine schlechte Sache, denn ich fand es schon immer seltsam, dass man in Hamburg keine Fahrkarten „auf Vorrat“ kaufen konnte, wie das in vielen anderen Städten seit jeher Gang und Gäbe ist. Die neuen PrePaid-Karten haben den selben Effekt. Auch hoffe ich, dass es nach einer Umgewöhnungsphase im Bus schneller gehen könnte, wenn es nicht mehr heißen muss: „Warten Sie, ich hab’s passend!“ 

Allerdings stecken hier die Tücken im Detail: Gestern so eine Karte für eine ältere und nicht mehr ganz so mobile Nachbarin gekauft. Die neuen PrePaid-Karten lassen sich nördlich der Elbe auch an neuen Hochbahn-Fahrkartenautomaten erwerben, diese Automaten sind aber – wenn ich es richtig gesehen habe – ausschließlich für Kartenzahlung vorgesehen. Das fühlt sich schon an wie ein gewisser Schildbürgerstreich, wenn man Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen bisher den Fahrkartenerwerb mit Bargeld bevorzugten oder bevorzugen mussten einen Automaten dafür an die Hand gibt, der seinerseits gar kein Bargeld annimmt.

Zum Glück lassen sich die Karten aber auch am Schalter in den HVV-Servicecentern kaufen – dort natürlich auch mit Bargeld. In einem dieser sehr hübsch und modern gestalteten Centern nahm ich daher gut und gern ein Dreiviertel Stündchen Platz um einen Kauf vorzunehmen, der dann etwa zwei Minuten dauerte. Das ist nicht wirklich effizient gelöst.

Kaufen und Aufladen lassen sich die Karten auch bei einigen Vetriebspartnern: Bei REWE, PENNY, toom, Wolsdorff, ARAL, JET, SHELL, AVIA, NORDOEL, bft, OIL! und team. Das Problem dabei: Mit Ausnahme einer Shell- bzw. bft-tankstelle ist keine dieser Ketten hier in „meinem Eck“ vertreten. Fußläufig jedenfalls nicht. Gehe ich davon aus, dass das Klientel, das diese PrePaid-Karten braucht vor allem aus älteren Menschen besteht, ist das deutlich zu dünn, zumal der Besuch von Tankstellen für diese Menschen auch nicht unbedingt zur üblichen Einkaufsroutine gehören dürfte.

Schlecht sind diese Karten nicht, zumal der Anteil an Barzahlern in Hamburgs Bussen nach meinem Kenntnisstand seit Jahren rückläufig ist. Ich glaube aber, das hier Nachbesserungsbedarf besteht v.a. was das Vetriebskonzept angeht. Es bedarf eines engeren Netzes von Vertriebspartnern.

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